Eine andere Perspektive

Reisebericht von Barbara und Josef W.Panama

Mondäne Grossstadt

Panama City ist eine mondäne, geschäftige Grossstadt, dessen Skyline derjenigen in New York in nichts nachsteht. Uns zieht's jedoch in die kleinen Dörfer und Städte Panamas. So ist es ist noch dunkel und früh am Morgen, als wir vor unserer Unterkunft in Panama City stehen und auf unseren Fahrer warten. Dieser bringt uns zu den Guna-Indianern. Eine mehrstündige Fahrt in die autonome Provinz Guna Yala, die dem indigenen Stamm der Guna gehört und unter dem Namen «San Blas» bekannt ist, wartet auf uns.

Geschichtlicher Hintergrund

Ca. 365 Inseln gehören zum Archipel San Blas. Nur wenige davon sind touristisch erschlossen. Vor ca 100 Jahren haben sich die Gunas diesen Teil Panamas von der damaligen Regierung im Kampf zurückerobert. Seither kümmert sich der indigene Stamm um die autonome Provinz; mit eigenem Verwaltungsapparat und eigener Polizei.

Malerische Szenerie

Auf einer kurvigen, abenteuerlichen Strasse, die eher einer Achterbahn gleicht , fahren wir durch den Regenwald bergauf und bergab in Richtung Carti, dem Hafen zur Überfahrt auf die Inseln. Es gibt einen Grenzposten mit Passkontrolle, wo wir 20 Dollar / Person bezahlen müssen, um die Provinz überhaupt betreten zu dürfen. Endlich, nach drei stündiger Fahrt, erreichen wir unser Ziel. Am Hafen herrscht geschäftiges Treiben rund um die Abfahrt und Ankunft der Boote.

Carti
Hütte Meer

«Für uns Europäer wirkt alles ein bisschen chaotisch und unorganisiert. Letztendlich stellt sich heraus: Es ist alles hervorragend organisiert. Nur anders als bei uns…»

Überfahrt auf dem Karibischen Meer

Nach einer kurzen Wartezeit werden wir zu unserem Boot gebracht. Die Überfahrt auf unsere Insel dauert ungefähr 20 Minuten. Dort erwartet uns eine kleine Lodge mit 10 einfachen Holzhütten und einem Restaurant. Wir fühlen uns sofort wie im Paradies. «Bacardi-Feeling» pur….Türkisgrünes Meer, weisser Sandstrand, die Insel so gross (oder klein), dass man sie in maximal 10 Minuten zu Fuss umrundet hat (wohlgemerkt langsamer Spaziergang), Palmen und Einsamkeit. Wir fühlen uns wie Robinson Crusoe.

Das süsse Nichtstun

Unsere Hütte hat nur zwei Stunden Strom am Tag, zum Duschen wird Regenwasser verwendet. Macht nichts. Wir verbringen den Tag mit Baden, Plantschen, Essen, Faulenzen und Schlafen und entschleunigen unser Leben von Stunde zu Stunde. Zwei Tage auf dieser Insel und wir sind entspannt wie schon lange nicht mehr. Dann heisst es Abschied nehmen vom Paradies. Auf uns warten schon die nächsten Erlebnisse und Eindrücke von einem wunderbaren Land. Ausser den Gunas möchten wir natürlich noch andere indigene Völker kennenlernen.

Fluss
Kanu Fluss

Zwei Tage später

Wieder stehen wir an einem kleinen Hafen – oder besser gesagt: an einer kleinen Bootsanlegestelle – am Lago Alajuela. Hier warten Einbaumkanus auf uns, mit denen wir den Rio Chagres flussaufwärts zu den Dörfern der Emberá, einem weiteren Stamm der Indigenas, paddeln. Gesteuert wird das Kanu von einem Stammesangehörigen der Emberá in traditioneller Kleidung. Ein zweiter Mann steht vorne am Bug und leitet das Boot sicher durch die Strömungen und Untiefen des Flusses.

Emberá

Fröhlichkeit ist ansteckend

Bei der Ankunft im Dorf werden wir von tanzenden und singenden jungen Frauen begrüsst. Welch eine Fröhlichkeit. Der Funke springt sofort auf uns über. Ein älterer Bewohner führt uns durch das Dorf. Er liefert uns Einblicke in den Alltag der Emberá, deren Arbeit und Familienleben. Wir hören ihm gespannt zu. Die Herzlichkeit dieser Menschen ist sagenhaft. Man spürt ihre Verbundenheit untereinander und die Liebe zu Mutter Erde.

Pflanzenkunde

Beim Rundgang durch die Siedlung machen wir Bekanntschaft mit dem Dorfschamanen. Er führt uns in seinen Heilkräutergarten und erklärt uns die Wirkung der einzelnen Kräuter. Mit viel positiver Energie aufgeladen, kehren wir nach einem leckeren Essen und einer Tattoo-Bemalung zurück zu unserem Einbaum, um die Rückfahrt flussabwärts anzutreten.

Strasse
Surfer

Willkommen bei den Ureinwohnern

Das nächste Highlight unserer Panama-Tour erwartet uns bereits ein paar Tage später. Mittlerweile sind wir auf unserer Rundreise per Mietauto durchs Land unterwegs. Und so machen wir uns auf den Weg nach Santa Catalina, dem weltberühmten Hotspot für Surfer und Ausgangspunkt für Ausflüge auf die Isla Coiba, welche gemeinsam mit 38 weiteren Inseln den Coiba Nationalpark bildet.

Per Schnellboot aufs offene Meer

Da wir nicht unbedingt zu den Surfern gehören, melden wir uns zu einer Schnorcheltour an. Wieder werden wir mit einem Boot – dieses mal ist es ein Schnellboot, das nur so über die Wellen springt (Achtung bei Personen mit Bandscheibenproblemen) – ca 1,5 Stunden raus aufs Meer gebracht. Wir ankern an einer kleinen Insel und bekommen eine kurze Einweisung durch unseren Guide.

Faszinierende Unterwasserwelt

Wir tauchen ein in eine bunte Unterwasserwelt mit grösseren und kleineren Fischen in den schönsten Farben. Wir begegnen Schildkröten, bunten Korallen und kleinen Haien (kein Grund zur Sorge, denn sie sind Vegetarier). Es folgen zwei weitere Schnorchelstopps vor den benachbarten Inseln. Dazwischen besuchen wir den Hauptsitz des Reservats mit einem kleinen Museum. Dort erwartet uns eine weitere Besonderheit: «El Señor Tito». Ein sechs Meter langes Krokodil, das auf und vor der Insel im Wasser wohnt. Eine beeindruckende Begegnung.

Fische Riff
Quetzal

Von der Küste in die Berge

Nach drei Tagen schnorcheln, Surfer beobachten und das Latino-Leben geniessen führt uns unsere Reise weiter ins Landesinnere in die Berge. Genauer gesagt nach Boquete. Boquete liegt auf 1200 Meter über Meer und besitzt ein angenehm kühles Klima. Hier machen wir uns auf die Suche nach dem Quetzal, dem Göttervogel der Azteken und Tolteken.

Faszinierende Begegnung

Wir wandern im Nationalpark Vulcan Barú und versuchen diesen wunderschönen Vogel zu entdecken. Bevor wir ihn jedoch zu Gesicht bekommen, hören wir ihn mit seinem typischen Ruf. Und plötzlich ist er da! Im dichten Regenwald sitzt er über uns auf einem Ast und schaut auf uns herunter. Der Anblick seiner langen Schwanzfedern und seines bunten Gefieders lassen unsere Herzen höherschlagen. Was für ein schöner Vogel. Auf unserer Wanderung werden wir von unserem Guide auch auf kleine Orchideen, die an den Bäumen wachsen, sowie auf diverse Heilpflanzen und deren Wirkung aufmerksam gemacht. Ausserdem begegnen wir unterwegs Kolibris und anderen Tieren.

Boquete
Vulcan Barú

Abwechslung pur

Für Boquete sollte man 3 bis 4 Tage einplanen, da die Region noch einige andere interessante Aktivitäten bietet. Zum Beispiel eine Hängebrückenwanderung, Kaffee- und Teetouren, den «Flying Fox», mit dem man von Baum zu Baum durch den Regenwald schwingt, oder die Besteigung des Volcán Barú, mit 3477 Metern der höchste Berg Panamas.

Alles rund um Schokolade

Das letzte besondere Highlight unserer Reise war der Besuch des grössten indigenen Stammes von Panama: den Ngöbe-Indianern. Das Volk ist bekannt für seine Kakaoplantagen und die Weiterverarbeitung der Kakaobohnen. Wir besuchen die Kakaofarm Örebä, wo wir eine Einführung in den Anbau und die Pflege der Kakaobäume und –bohnen erhalten. Wir erfahren, dass alles biologisch, nachhaltig sowie fair angebaut und gepflegt wird. Wir dürfen sogar selbst Hand anlegen, die Kakaobohnen rösten, verarbeiten und probieren. Und selbstverständlich haben wir uns natürlich mit den dort hergestellten Produkten für zu hause eingedeckt.

Kakao

Resümee

Ein wunderbares, hochinteressantes Land, in das wir sehr gerne zurückkehren. Es gibt noch viel, das sich lohnt zu sehen und kennenzulernen.

Tipps

Strasse

Auf vier Rädern

In Panama empfiehlt sich eine Rundreise mit dem Mietauto. Dabei sollte man jedoch auf eine gute Bereifung achten, da einige Strassen grössere Schlaglöcher aufweisen. Alternativ ist man bequem mit dem Bus unterwegs. Panama bietet ein umfangreiches Streckennetz.

Cash

Bargeld in der Tasche

Meistens werden Kreditkarten in grösseren Läden, Restaurants und Hotels akzeptiert. Trotzdem empfiehlt es sich, stets ein Bündel Bargeld dabei zu haben – sollte die Kreditkarte streiken oder im ATM nicht mehr genügend Geld vorhanden sein.

Unterwasser

Unterwasserkamera nicht vergessen

Beim Tauchen und Schnorcheln eröffnet sich einem eine faszinierend bunte Unterwasserwelt. Wer diese für die Ewigkeit festhalten will, sollte unbedingt eine Unterwasserkamera mit auf die Reise nehmen.

Interessiert an Ihrem individuellen Panama-Abenteuer?

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Vom Schneesturm direkt in die Tropen

Marcel BaeriswylArgentinien
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